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Sonntag 26.12.2010
Ein wunderschöner Morgen empfängt uns. Nach dem Frühstück gehts gleich zum Reisebüro. Wir spazieren über eine alte Brücke, unter dieser ist die Haltstelle der Eisenbahn, die nach und von Yangon abfahren. Die Zugreisenden zu beoachten ist ein sehr interressantes Erlebnis.
Der Weg führt uns zum Scott Market, wo die Einheimischen gerade ihre Läden öffnen. In den Restaurant werden mit den Vorbereitungen der Speisen begonnen.
Auf der Rückseite des Marktes gibt’s ein kleines Lokal wo man beim Kochen zusehen kann und die Speisen einen guten Eindruck machen. Früh morgens sind die Mönche auf Betteltour. Sie gehen von Haus zu Haus und erbetteln sich ihr Essen oder auch etwas Geld. Das Essen, meistens Reis mit Beilagen, wird ihnen in einen schwarzen runden Behälter gefüllt den sie vor der Brust halten.
Nun aber ab zum Reisebüro..... Unsere Befürchtungen werden bestätigt, es gibt keine freie Inlandsflüge. Neben dem Reisebüro gibt es ein Hotel, wo man Taxis für mehrere Tage buchen kann. Also auf zum Alternativ-Programm.
Wir entscheiden uns für die Ostküste und ans Meer zu fahren. Wir buchen ein Taxi mit Fahrer für 4 Tage und ein Hotel für 3 Nächte. Die Fahrstrecke ist 280 km und man benötigt 5 - 6 Stunden. Kosten für Taxi 330 USD! Für den Preis können wir stehenbleiben wo wir wollen, und das Fahrzeug steht uns auch einen Tag bei unserem Aufenthalt am Strand zur Verfügung. Suuuper .... alles erledigt und wir können uns zurücklehnen. Oder doch nicht?
Ach ja, wir haben über eine Zugfahrt mit der Zirkel-Linie gelesen. Also, wir gehen zum Hauptbahnhof. Das Gebäude ist ein wenig heruntergekommen aber sehr eindrucksvoll.
Die Zugfahrt soll ca. 2 Stunden dauern und wir versuchen eine Fahrkarte zu kaufen. Die Verständigungsschwierigkeiten am Bahnhof sind ein wenig höher, aber mit Händen und Füßen erfahren wir, daß der Zug von Bahnsteig 7 abfährt. Wir kaufen das Bahnticket welches für Besucher teurer ist als für Einheimische. Dazu werden wir ins Büro gebeten und der korrekte Beamte, holt einen riesigen Block raus und beginnt zu schreiben. Wir müssen unsere Reisepässe vorlegen und es wird alles fein säuberlich aufgeschrieben. Das Zugticket kostet nun 1 USD pro Person.
Wir warten auf den Zug und erhalten die ersten Eindrücke der staatlichen Eisenbahn. Fahrpläne gibt es nicht wirklich, und man sagt uns, der nächste Zug ist unserer.
Gesagt getan, wir besteigen den nächsten nostalgischen Zug und fühlen uns 60-70 Jahre der Zeit zurückversetzt. Offene Türen und Fenster und wir sitzen auf Holzbänken. Wir sind im Zug die Einzigen nicht Burmesen. Man begutachtet uns Eindringlinge mit ernsten Blicken.
Es ist ein Erlebnis welches jeder Burmabesucher machen sollte. Unvergessliche Eindrücke und eine herzliche Freundlichkeit der Bevölkerung. Der Zug fährt mit einer Geschwindigkeit von ca. 30 km/h. Es ruckelt, zuckelt, schaukelt und bei geöffnetem Fenster erlebt man das echte Burma.
Es steigen immer wieder Verkäufer mit ihren Waren in den Zug um die Reisenden zu versorgen. Da werden Obst, und von Wasser bis Zahnbürsten alles verkauft. Eine Bettlerin mit Kind besteigt den Zug, macht musik auf einem Kochtopf und singt dazu. Fast jeder gibt eine Kleinigkeit von ca. 50 Kyat. Es ist ein ständiges kommen und gehen.
Wir halten an kleinen Bahnhöfen und Haltestellen. Der Zug durchfährt Märkte, wo die Verkaufstände bis zu den Schienen reichen und es herrscht ein reges Treiben.
Nach ca. 1,5 Stunden wundern wir uns bereits, dass die Sonne immer auf der selben Seite steht. Es sollte ja im Kreis gehen und wir sollten wieder am Ausgangspunkt ankommen!??? Nach 2 Sunden und 15 Minuten hält der Zug und alle Leute verlassen ihn. Wir steigen aus und erfahren, wir sind an der Endstation dieser Linie angekommen und der Zug fährt wieder Zurück. Na suuuuper, wir haben den falschen Zug bestiegen und müssen nun wieder über 2 Stunden zurück fahren. Brrrr!
Wir machen uns also wieder auf den Rückweg. Nochmals über 2 Stunden Zugfahrt, und erreichen Yangon - Hauptbahnhof unseren Ausgangspunkt erst bei Dunkelheit.
Über 4 Stunden auf einer Holzbank können sehr anstrengend sein. Die Zugfahrt war aber ein unvergessliches Erlebnis, dass wir jeden empfehlen können.
Der Tag war lang und mit vielen Eindrücken fallen wir ins Bett.